In der “MOTTE-Buchdruckwerkstatt” habe ich im Alter von 10 Jahren angefangen, setzen und drucken zu lernen. In der Tradition Europäischer Drucker, und mit einem Augenzwinkern, ist die lateinische Übersetzung “officina tinea”. Die MOTTE ist nach dem Hamburger Stadtteil Mottenburg benannt, einem alten Arbeiterstadtteil. Man nimmt an, daß im frühen 19. Jahrhundert dort aufgrund der schlechten hygienischen Bedingungen dort viele an Tuberkulose litten, was im deutschen Volksmund auch “die Motten haben” hieß. “Officina tinea” hat direkt auch einen Bezug auf die Social- und Kulturgeschichte des Buchdrucks.
Als ich 12 war, zog in die MOTTE eine Linotype 4b ein und ich lernte Maschinensatz und Wartung und Reparatur. Mit etwa 16 durfte ich dann auch an die Druckmaschinen, einen Gally-Tiegel mit Handanlage und einen OHT. 1997 habe ich im Rahmen eines Werkvertrages die Linotype Quadriga im Museum der Arbeit in Hamburg erfolgreich in Betrieb genommen und lochbandgesteuert vorgeführt. Leider stellte sich ihr Betrieb als zu komplex für den Museumsbetrieb heraus, und ich weiß nicht, ob sie jemals wieder im Betrieb war.
Meine Lehrmeister*in bisher waren die Setzer*in Jutta Wieckhorst und Hans Viehstädt, die Drucker Ingo Kulz & Manfred, Klaus Stangen und Till Schröder. Jetzt kommt Erich Hirsch dazu, bei dem ich seit einem Jahr Monotype lerne.
Nach meinem Umzug nach Schweden habe ich kein Blei mehr in den Händen gehabt, bis zu diesem Frühling. Jetzt bin wieder aktiv, im grafiska museet in Helsingborg als Mitglied des Vorstandes, und in der Schwedischen Dachorganisation GRAMUS.
Meine Abenteuer beschreibe ich jetzt hier auf dieser Seite.