Nachdem mir Erich Hirsch im Museum der Arbeit die erste Einführung in die Monotype gegeben (Monotype, 1. Lehrtag) hat, sind mehreren Monate vergangen. Ende März hatte ich dann die Gelegenheit, mein Wissen mit Ihm zu vertiefen. An zwei vollen Tagen hat mir Erich systematisch die Gießmaschine mit sehr vielen Einzelheiten erklärt und ich hatte Gelegenheit, einige Handgriffe selber zu üben. Dem Taster haben wir etwas weniger Aufmerksamkeit gewidmet, aber ich konnte mein intensives Programm sogar noch mit einem einfachen Tabellensatz abschließen. Dass mich Erich am Ende der zwei Tage den Museumsbesuchern als seinen Lehrling vorgestellt hat war ein kleiner Ritterschlag. Während ich jetzt mein “Berichtsheft” schreibe und meine Lehrtage zusammenfasse, merke ich, dass mir die Gießmaschine schon sehr vertraut ist, aber der Taster mit seinen Feinheiten noch nicht.
Unter anderem habe ich gelernt und geübt
- wie die Luftstiftscheren die abgetasteten Koordinaten auf die Sperrriegelzahnstangen übertragen, diese dann gesperrt werden und dies so gespeicherte Position von den Matrizenscheren übernommen wird.
- wie der Buchstabenholer und die Gießform zusammenspielen, und die weiteren Funktionen der Gießform.
- wie die Gießform für Lettern und Ausschluss unterschiedlich geschlossen wird, durch die Vorrichtung für niedrigen Ausschluss, und dies von der Gabel an der Brücke aus gesteuert wird.
- welche unterschiedlichen Keile es gibt: den Setkeil, die beiden Ausschlusskeile, den Buchstabenfüllkeil, den Ausschlussfüllkeil, den Mikrometerkeil, und dass wir über den Spationierkeil nicht sprechen.
- wie die Ausschlusskeile eingestellt werden, über die Ausschlusskeilheber und wie der Wirbelhebel eingestellt und angesteuert wird, und den Zeilenholer auslöst.
- wie Setkeil, Ausschlusskeile, Buchstabenfüllkeil, und Ausschlussfüllkeil zusammenspielen und wie man das nutzen kann, um Schrift zu sperren, bzw. Buchstabendickten einzustellen wenn man Einzellettern gießt und nicht den den korrekten Setkeil drin hat, bzw. den Einzelbuchstabenrahmen verwendet und das geübt. »S« zum Buchstaben dazu stanzen (Tastatur ganz unten rechts). Die 3/8 Einstellung auf der Settrommel markiert dabei die Grundstellung, und man zählt dann einheitenweise dazu oder ab. (da war aber noch was anderes was man von der Settrommel abzählt, wo man ein ganzes Geviert runterzählt)
- wie man die Brücke entfernt und die Gießform wechselt.
- wie man mit einer Mikrometerschraube die Buchstabendickte misst, und mit Hilfe der Kernanschlagschraube und dem Mikrometerkeil einstellt, dann die Schriftlinie und seitliche Position mit den Einstellschrauben an der Brücke, nachdem man den Sperrriegle löst.
- wie die Pumpe gesteuert wird, und vom Feinausschlusshebel gesperrt.
- wie man die Pumpe ausbaut und den Pumpkolben und eventuell reinigt, und geübt die Pumpe wieder einzusetzen.
- wie man den Gießtopf justiert.
- wie man Tabellenzellen mittig ausschließt und das beim Tabellensatz der Zeilentöter nicht die ganze Zeile tötet (Autsch…).
- wie die NI und NL Umschaltung funktioniert, und am C-Block beobachtet, und wie man die Umschaltung sperrt, wenn man den einfachen Matrizenrahmen verwenden will.
- wie die 16. Reihe angesteuert wird, in dem der Kugelkopf an der Schubstange in die untere oder obere Vertiefung gelegt wird. Das durch die D-Lochung, und die D-Reihe im normalen oder einfach erweiterten Rahmen wird als EF angesteuert. Das wird “unit-shift” genannt.
- die ungefähre Funktion des unit-shift (Puffer)ventils, welches die D-Information speichert vom Moment des Ablesens bis zu dem Moment, wo der Matrizenrahmen positioniert ist.
- dass mit der D-Lochung auch der Matrizenrahmen angesteuert wird für Buchstaben, die sich in der nächsten Reihe befinden, aber die Dickte der Reihe davor haben. Dabei wird der Buchstabe mit der Reihe davor angesteuert, und das D dazu gelocht, aber der Setkeil wird normal angesteuert.
- wo die verschiedenen Drucklufthähne sind, und generell, was man prüfen muss, bevor gegossen werden kann: Matrizenrahmenkühlung mit Luft, Wasserkühlung, Gießformöler, dass ein Matrizenrahmen drin ist.
- wie man den Papierturm bedient, und die Funktion der Gruppenmechanismus, der durch die Kombination “BC” ausgelöst wird. Je nach Einstellung wird dann der letzte Buchstabe 5 oder 10 mal wiederholt. Und dass es einen Füllermechanismus gibt, von AC ausgelöst wird, und den Papiertransport festlegt, bis er von einer Vorrichtung an der Zeilenstütze wieder ausgelöst wird.
- dass man einen Streifen immer mit einem doppelten Ausschluss beginnt, damit die letzte Zeile ausgestoßen wird, und die erste Zeile am besten mit einem extra Geviert abgeschlossen wird, damit die Gießmaschine anhält.
- – oder zumindest einmal probiert – wie man im Prinzip eine Tabelle setzt, wo man jede Zelle einzeln ausschließt und wie man Worte sperrt mit der S-taste und wie man den Ausschluss von variabel auf fest umstellt.